Beobachte dein Pferd und lerne zu warten …

  • Heute versteht man die Tierpsychologie als ein Teilgebiet der Ethologie. Die Verhaltensforschung basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ich als Tierpsychologe kenne die Verhaltensbiologie der Tiere und weiß, wie heute in der Obhut des Menschen Verhaltensprobleme bei Tieren entstehen. Zu den häufigsten Problemen beim Pferd gehören aggressives Verhalten, Durchgehen, Beißen oder Bocken sowie Stereotypien wie Weben, Koppen und Kopfschütteln.

  • Bevor nach der eigentlichen Ursache einer Verhaltensstörung oder eines Problems gesucht wird, sollte man grundsätzliche Fragen klären:

    Welche Elemente des Verhaltens sind auf genetische und welche auf erlernte Komponenten zurückzuführen?

  • Eine der wichtigsten Aufgaben, die ich mit dem Tierbesitzer erarbeite, ist die genaue Definition des Problems. Anhand von Videoaufzeichnungen oder vor Ort verschaffe ich mir ein Bild über das Verhalten des Pferdes in der entsprechenden Situation seines Umfelds. Des Weiteren werden Beobachtungen und Ermittlungen angestellt, damit die Ursache des Problems festgestellt werden kann.

    Erst danach kann die Therapie erfolgen, wobei in den meisten Fällen die Lerntheorie zur Anwendung gelangt.

  • Pferde sind genetisch programmiert, soziale Tiere zu sein. Pferde haben die Fähigkeit, Freundschaften zu schließen, und das tiefe Bedürfnis, dies auch zu tun. Machen wir uns dieses Wissen im positiven Sinne zu Nutzen, indem wir die Bedürfnisse des Lebewesens Pferd respektieren.

    Wir sollten uns vor Augen halten, dass wir im täglichen Umgang mit Pferden Fehler machen. Pferde für unsere Fehler zu bestrafen, ist der dümmste Weg und führt nicht zum Ziel.